Perlfluss

Die Geografie von Hongkong ist geprägt durch die strategisch günstige Lage an der Mündung des Perlflusses. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass in den Perlfluss alle großen Ströme Südchinas in den Perlfluss münden und dieser Seeweg durch seine Wassertiefe für nahezu jede Schiffklasse befahrbar ist.

Seinen Namen verdankt der Perlfluss der sogenannten Insel Perle, die jedoch mittlerweile den Namen Hǎizhū trägt. Er trägt außerdem wegen seines hauptsächlichen Ursprungs im Gebirge Guangdong auch den Namen Guangdong-Fluss, obwohl ein Teil der mitgeführten Wassermenge auch aus dem Gebirge Guangxi stammt.

Rund um den Perlfluss siedelten sich, neben den Metropolen von Hongkong, zahlreiche, mittlerweile fast ineinander übergehende Industriestädte, die der chinesischen Regierung obliegen.Diese investierte massiv in die Begradigung und Ebnung des Perlflusses Anfang des vergangenen Jahrhunderts, sodass dieses Gewässer vollendens schiffbar ist, was diesen wirtschaftlichen Boom rund um die Ufer des Stromes ermöglichte. Zu den Profiteuren dieser Maßnahmen zählt auch, obwohl dies nicht von der Volksrepublik China beabsichtigt war, die Ökonomie von Hongkong, da hier ein Umschlagsplatz für Waren aller Art aus dem Pazifischen Ozean entstand.

Doch nicht nur wirtschaftlich profitiert Hongkong vom Verlauf des Perlflusses. Teils haben sich rund um die Inseln von Hongkong, auf denen dank mangelnder Bebauung Biotope entstehen konnten, eine einmalige Artenvielfalt im Flusse etabliert, welche dank des Stromes Verbreitung finden konnte.

Jedoch hat sich andererseits gerade die Urbanisierung in Hongkong und China negativ auf die biologische Entwicklung des Perlflusses ausgewirkt, denn an den Orten, an denen heute industrielle Schiffsfahrt stattfindet erstreckte sich einst eine unbeschreibliche Artenvielfalt rund ums Gewässer. Dank der umwelttechnischen Maßnahmen konnte jedoch in den letzten Jahren dem Aussterben der Flora und Fauna im Perlfluss entgegengewirkt werden, sodass sich der Strom allmählich beginnt zu erholen. Diese Schritte waren gleichwohl vonnöten, da das Gewässer drohte, vollständig zum lebensfeindlichen Raum zu verkommen.